Wer hat nicht schon mal einem anderen etwas geschenkt oder Gutes getan und im Nachhinein gedacht, dass das „Perlen vor die Säue“ geworfen war, weil derjenige die Geste nicht zu schätzen wusste und sich derer somit unwürdig erwiesen hat?
Von genau solchen Menschen handelt ein Teil des Matthäus-Evangeliums: „Ihr sollt das Heilige nicht den Hunden geben, und eure Perlen sollt ihr nicht vor die Säue werfen, damit die sie nicht zertreten mit ihren Füßen…“.
Aber hat man zu dieser Zeit Schweine mit Perlen gefüttert? Nein, hierbei handelt es sich schlichtweg um einen Übersetzungsfehler, denn das in der lateinischen Fassung des Verses verwendete Wort „margarita“ bezieht sich auf ein Wort, das im Altgriechischen (der ursprünglichen Sprache des Neuen Testaments) sowohl „Perlen“ als auch „zu Brocken zerkrümeltes geheiligtes Brot“ bedeuten kann. Nutzt man diese Bedeutung, macht der Satz gleich vielmehr Sinn.
Allerdings wäre uns diese Redensart auf jeden Fall entgangen.